Essen ist auf Reisen nicht nur eine Notwendigkeit, es ist (oft) auch Vergnügen und eine Art das Land kennenzulernen. Hier ist der zweite Teil des humorvollen Essens-ABC aus Mexico. (Teil eins findet sich hier)
N – Nachos: Gibt es in Mexiko nicht, hier heißen sie Totopos. Sie sind auch eine relativ neue Erfindung, aber jetzt als Vorspeise nicht mehr wegzudenken. Totopos sind auch überraschend ökonomisch, da man sie aus alten Tortillas herstellt, die in heißem Fett aufgebacken werden. Und wenn die Totopos am nächsten Morgen zäh geworden sind, kann man sie nochmals aufbacken und als Chilaquiles zum Frühstück servieren: mit viel Soße und Mayonnaise übergossen. Ein überaus beliebtes Frühstück in Mexiko.
Essen ist auf Reisen nicht nur eine Notwendigkeit, es ist (oft) auch Vergnügen und eine Art das Land kennenzulernen. Hier ist der erste Teil des humorvollen Essens-ABC aus Mexico. (Teil zwei findet sich hier)
A – Avocado: Alle Welt liebt Sie, hier wachsen sie. Sie werden auch das grüne Gold genannt. Konsequenterweise hat das auch die mexikanische Mafia entdeckt. Avocadohandel ist bereits einer der erfolgreichsten Geschäftszweige. In Mexico kann man direkt vom Erzeuger kaufen, allerdings sind Avocados nicht billiger als in Deutschland.
B – Botaneros: Das sind alle Arten von Häppchen und kleinen Speisen. Botaneros werden oft auch in Kneipen angeboten, denn auf nüchternen Magen ist nicht gut trinken. Manchmal bekommt man Botaneros umsonst zum Getränk dazu, oder als Vorspeise im Restaurant. Die Regel ist, umso günstiger das Etablissement, desto eher bekommt man die Gratishäppchen.
C – Chili: Mexiko ist das Land der Chilis. Da allerdings von milden Paprikas bis zu den kleinen, roten Höllenpeperoni alles Chili genannt wird, weiß man manchmal nicht so genau was man bekommt. Das gilt besonders für das selber kochen oder die kleinen Schälchen, die zum Essen gereicht werden. Wer scharfe Speisen nicht verträgt, sollte einen Bogen um Mexico machen.
Getrocknete Chillis – die große Auswahl
D – Divorciado: Heist auf Spanisch eigentlich „geschieden“, es bedeutet ein einzelnes Gericht aber mit zwei verschieden Soßen. Gut für alle die sich bei den Chilaquiles nicht für rot oder grün entscheiden können.
E – Erdnussriegel: Ein echt mexikanischer Hit: Erdnüsse mit Molasse zusammengebacken und als supergünstiger Riegel verkauft. Auch ein prima Geschäft für Zahnärzte, wenn der Riegel härter als die Plombe ist.
F – Fleisch: In Mexiko ist Fleisch noch ein Stück Lebenskraft und gehört zu jedem Essen dazu. Gegrillt, gebacken, frittiert – alles ist möglich. Besonders die günstigen Restaurants wetteifern mit den größten Fleischportionen.
Mexikanische Grillpfanne
G – Gepäckständer: eine tolle mexikanische Erfindung. Hat man Taschen, Gepäck, Hüte oder ähnliches im Restaurant dabei, bringt der Kellner ein Gestell mit Haken, an dem man alles bequem aufhängen kann. Viel besser als Tüten und Taschen auf den Boden zu stellen oder über die Stuhllehne zu hängen.
H – Huitlacoche: Ein parasitischer Pilz, der auf Maiskolben wächst. In anderen Ländern wäre so was ein Drama. Hier wird er gegessen. Schmeckt leicht nussig, war aber nicht unbedingt unser Favorit.
Huitlacoche – auf Mais und im Taco
I – Insekten: gehören in Mexico zum Essen dazu. Die Auswahl ist nicht nur auf Heuschrecken, Agavenmaden oder Ameisen beschränkt. Ist alles etwas gewöhnungsbedürftig – vielleicht nach unserer nächsten Reinkarnation.
Mezcal mit Heuschreckenbeilage
J – Jamaica: Das beschreibt in Mexico keine Insel, sondern ein Saft gebraut aus Hibiskusblüten. Das hervorstechende Merkmal ist die knallrote Farbe, aber er schmeckt auch recht gut. Die anderen hausgemachten Säfte sind Tamarindo, aus Tamarindenfrüchten extrahiert, und Horchata, aus Reismehl. Alle lecker, wenn sie nicht zu süß zubereitet werden.
K – Krabben: Wo kommen all die Krabben her, die in Mexiko gegessen werden. Selbst wenn es im Restaurant keinen Fisch gibt, sind oft Gerichte mit Shrimps erhältlich. Mexico hat zwar viel Küste, aber so viel dann auch nicht. Für Mutige gibt es Shrimps auch als Ceviche, d.h. roh in Limettensaft, Zwiebeln und Gewürzen eingelegt.
L – Limetten: Keine Zitronen in Mexico, es gibt hier nur Limetten. Die sind allerdings auch lecker und passen gut zu Fisch, Hühnchen, Cocktails und Bier. Manchmal bekommt man ein Schälchen automatisch auf den Tisch.
M – Michelada: Sehr beliebtes Getränk in Mexiko. Ein Gemisch aus Bier, Limette, Salz, Tomatensaft, Chilisauce und bei Bedarf mit zusätzlichem Fruchtsirup. Das schmeckt genauso wie es sich anhört. Für Fortgeschrittene gibt es noch die Version mit Clamatojuice – dieser beinhaltet dann noch Muschelsaft (ja – richtig gelesen!)
Michelada – prost!
Reisen bildet, macht Spaß und hat vor allem viele humorvolle Seiten. Der digitalprintexpert ist auf Reisen und schreibt in lockerer Folge über Erlebnisse, Gesehenes und Gehörtes. Ein komplettes Verzeichnis aller bisher veröffentlichten Berichte findet sich hier.
Die Liebe zur Musik ist eine schöne Sache. Kann man Musik auch zu sehr lieben? Mexiko hat gezeigt, dass selbst das möglich ist.
Zum Beispiel in Veracruz, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und die erste von den Spaniern gegründete Stadt. Wir sitzen gemütlich am frühen Abend im Gran Café del Portal und lauschen der Marimbagruppe, die jeden Abend dort spielt. Gesellt sich ein Gitarrenspieler zu uns, der uns zusätzlich eine Kostprobe seines Könnens präsentiert, in der Hoffnung vielleicht von uns engagiert zu werden. Kurz darauf erscheint ein zweiter Gitarrenspieler, der uns ebenfalls etwas vorspielt, leider noch ein anderes Lied. Scheint aber sonst keinen hier zu stören.
Wir gehen ein paar Schritte weiter zum Hauptplatz. Vor dem Rathaus findet ein kulturelles Event statt und wir setzen uns auf eine der Bänke. Eine kleine Kapelle spielt und ein Tanzpaar zeigt traditionelle Tänze dazu. Kurz darauf startet allerdings die Salsaband an der rechten Seite des Platzes – stimmungsvoll und recht laut. So laut, dass die Tänzer ihre eigene Kapelle nicht mehr hören können und schließlich ratlos aufgeben. Die Salsaband ist gut, allerdings ist das Lokal, vor dem sie spielen, fast leer, denn dort ist die Lautstärke viel zu hoch. Wir setzen uns zwei Gartenlokale weiter und haben immer noch einen prima Sound. Die vereinzelten Straßenmusiker, die trotzdem versuchen den Gästen ein privates Ständchen anzubieten, haben kaum eine Chance. Macht die Salsaband dann aber Pause, wird diese umso vehementer genutzt. Mariachibands, Solomusiker, Sänger und Kleinkünstler schwärmen aus und fallen über die Bar- und Restaurantgäste her, wie ein Schwarm hungriger Mücken auf nichteingesprühte Fußknöchel. Zumindest bis die Salsaband wieder loslegt …
Wir hatten ein gutes Hotel in Veracruz, das traditionsreichste Gran Hotel Diligencias, direkt am Hauptplatz gelegen. Im Zimmer hatte man immer noch das Gefühl, die Bands würden direkt neben dem Bett weiterspielen. Spät in der Nacht verstummt die Salsaband, was den Mariachimusikern nochmals eine Gelegenheit gibt. Dann ist irgendwann Ruhe, zumindest bis frühmorgens die Bänke und der Platz von der Stadtreinigung gekärchert werden.
Blick aus dem Hotel in Veracruz
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Der digitalprintexpert ist auf Reisen – zur Zeit in Mittelamerika. Deshalb findet sich hier eine lose Folge von Artikeln oder Bemerkungen zu Erlebnissen und Eindrücken von unterwegs. Heute geht es über Hotels.
Erwartet einen Hotelgast ein langer Gang mit einer Reihe solider Türen und vergitterten Fenstern, hat man ein typisches Hotel in Lateinamerika betreten. Im besten Fall umgibt der Gang einem Innenhof – im schlechteren verschwindet er in den dunklen Tiefen des Gebäudes. Auch die Zimmer selbst versprühen oft den Charme einer Ausnüchterungszelle: kahl, der Boden gefliest und durch das vergitterte Fenster fällt spärliches Licht. Das Bett ist mit mehr oder weniger bunter Polyesterbettwäsche bezogen, und aus Richtung Badezimmer weht ein leichter Muffgeruch herüber. Die nackte Neonlampe an der Decke sorgt für die passende Stimmungsbeleuchtung
Nicht selten werden so viele Betten in einen Raum gequetscht, wie nur irgendwie hineinpassen. Von Ablageflächen oder gutem Zugang zu allen Betten kann keine Rede sein. Doch die Familien reisen hier mit Kind und Kegel, Oma und Onkel, Nichten und Nachbarn – da wird jeder Schlafplatz gebraucht. Der Rest findet Platz in einer aufgespannten Hängematte.
Zum Glück gibt es auch andere Unterkünfte: schöne, geschmackvoll eingerichtete Zimmer. Der zunehmende westliche Tourismus, AirBnB und Ikea haben eben auch ihre positiven Seiten. Manchmal allerdings hat man aber kein Glück.
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Der digitalprintexpert ist auf Reisen und schreibt in lockerer Folge über Erlebnisse, Gesehenes und Gehörtes. Hier ist die Liste aller bisher geposteten Berichte. Weitere werden folgen.
For the time being all travel adventures will be in German. If you would like to read an English version, please shoot me a message at ralf@digitalprintexpert – if there is enough interest, I will attempt an translation.